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Herr, ich kann dir nichts erwidern!
1Der Herr fragte Hiob:

2»Willst du weiter mit mir streiten,
mich, den Allmächtigen, immer noch tadeln?
Du hast mich angeklagt,
nun steh mir Rede und Antwort!«

3Darauf antwortete Hiob nur:

4»Herr, ich bin zu gering,
ich kann dir nichts erwidern;
darum lege ich jetzt die Hand auf den Mund.
5Mehr als einmal habe ich geredet –
aber ich will es nicht wieder tun;
ich habe schon zu viel gesagt!«
Besitzt du Macht, wie ich sie habe?
6Da sprach der Herr zu Hiob aus dem Sturm:

7»Tritt mir gegenüber wie ein Mann
und antworte auf meine Fragen!
8Willst du mein Urteil widerlegen
und mich schuldig sprechen,
nur damit du recht behältst?
9Besitzt du Macht wie ich,
kannst du mit gleicher Stimme donnern?
10Dann schmück dich mit Würde und Macht,
bekleide dich mit Pracht und Majestät!
11Dann lass deinen Zorn losbrechen,
finde jeden stolzen Menschen heraus
und erniedrige ihn!
12Spür jeden Überheblichen auf
und zwing ihn in die Knie,
tritt die Gottlosen an Ort und Stelle nieder!
13Verscharre sie alle in der Erde,
verbanne sie in das Reich der Toten40,13 Wörtlich: binde ihr Gesicht im Verborgenen.!
14Dann will ich der Erste sein, der dich preist,
weil du mit eigener Hand den Sieg errungen hast!«
Zwei Beispiele für Gottes Macht und Weisheit
15»Schau dir den Behemot40,15 Ein Riesentier, möglicherweise einem Nilpferd ähnlich. an,
den ich geschaffen habe wie auch dich!
Er frisst Gras wie ein Rind.
16Wie stark sind seine Lenden,
welche Kraft hat er in den Muskeln seines Bauches!
17Er macht seinen Schwanz steif wie eine Zeder,
dicht verflochten sind die Sehnen an den Schenkeln.
18Seine Knochen sind fest wie Bronzeröhren,
seine Rippen gleichen Eisenstangen.
19Unter meinen Werken nimmt er den ersten Platz ein,
und nur ich, sein Schöpfer,
kann das Schwert gegen ihn ziehen.
20Die Hügel bieten ihm ihr Gras als Futter,
und die wilden Tiere spielen neben ihm.
21Er liegt unter Lotusbüschen,
versteckt sich im Schilf und im Sumpf.
22Die Lotusbüsche verbergen ihn
und spenden ihm Schatten,
bei den Pappeln am Ufer findet er Schutz.
23Schwillt der Fluss mächtig an –
ihm wird nicht bange; er bleibt ruhig,
selbst wenn der Jordan ihm ins Maul flutet.
24Meinst du, ein Mensch kann dieses Tier von vorne packen,
es fangen und ihm einen Ring durch die Nase ziehen?

25Kannst du den Leviatan40,25 Ein Riesentier, dem Krokodil ähnlich. am Angelhaken aus dem Wasser ziehen
oder seine Zunge mit einem Seil hinunterdrücken?
26Kannst du ihm einen Strick durch die Nase ziehen
oder sein Kinn mit einem Haken durchstechen?
27Meinst du, er wird dann um Gnade winseln
und dich mit Worten umschmeicheln?
28Meinst du, er wird sich dir ergeben
und du kannst ihn für immer als Knecht behalten?
29Was willst du mit ihm tun?
Ihn anbinden und wie einen Vogel halten,
ihn deinen Mädchen zum Spielen geben?
30Meinst du, die Jäger könnten jemals
um seine besten Stücke feilschen
und sie an Händler verkaufen?
31Kannst du seinen Panzer mit Harpunen spicken
oder mit Fischerhaken seinen Kopf?
32Versuch es nur, mit ihm zu kämpfen!
Daran wirst du noch lange denken
und es nicht noch einmal wagen!