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Ich habe keine Hoffnung mehr!
1»Meine Kraft ist gebrochen,
meine Tage schwinden,
und auf mich wartet nur das Grab.
2Ich muss mit ansehen,
wie man mich verspottet;
von allen Seiten werde ich bedrängt.
3O Gott, bürge du selbst für mich!
Ich habe sonst keinen, der für mich eintritt!
4Meinen Freunden hast du jede Einsicht verschlossen,
darum wirst du sie nicht triumphieren lassen.
5 Sie gleichen jenem Mann im Sprichwort,
der sein Vermögen an viele Freunde verteilt
und seine eigenen Kinder hungern lässt.
6Ich bin dem Spott der Leute preisgegeben,
ja, man spuckt mir ins Gesicht!
7Schmerz und Trauer haben mich fast blind gemacht;
ich bin nur noch ein Schatten meiner selbst.
8Darüber sind aufrichtige Menschen hell entsetzt;
sie, die ein reines Gewissen haben, denken über mich:
›Wie gottlos muss der sein!‹
9Und doch gehen sie ihren geraden Weg unbeirrbar weiter;
sie, die schuldlos sind, bekommen neue Kraft.
10Kommt nur alle wieder her, ihr Freunde,
ich finde dennoch keinen Weisen unter euch!
11Ach, meine Tage sind verflogen,
durchkreuzt sind alle Pläne,
die einst mein Herz erfüllten!
12Meine Freunde erklären meine Nacht zum Tag!
›Das Licht ist nahe!‹, sagen sie,
während ich ins Finstere starre!
13Ich habe nur noch das Grab zu erwarten;
in der dunklen Welt der Toten muss ich liegen.
14Das Grab werde ich bald als ›Vater‹ begrüßen.
Die Verwesung nenn ich ›meine Mutter, liebe Schwester‹.

15Wo ist meine Hoffnung geblieben, wo denn?
Sieht jemand von ihr auch nur einen Schimmer?
16O nein, auch sie versinkt mit mir im Tode,
gemeinsam werden wir zu Staub!«