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David holt die Bundeslade nach Jerusalem
(1. Chronik 13; 15,25–16,3)
1Noch einmal ließ David alle führenden Männer Israels zusammenkommen, es waren 30.000 Mann.
2Gemeinsam mit ihnen zog er nach Baala6,2 Das ist ein anderer Name für Kirjat-Jearim. Vgl. 1. Samuel 7,1. im Stammesgebiet von Juda, um die Bundeslade von dort nach Jerusalem zu bringen. Sie war dem Herrn geweiht, dem allmächtigen Gott, der über den Keruben thront.
3-4Man holte sie aus Abinadabs Haus auf dem Hügel und lud sie auf einen neuen Wagen, der von Rindern gezogen wurde. Abinadabs Söhne Usa und Achjo lenkten ihn. Achjo ging vor dem Gespann,
5David und alle Israeliten liefen dem Wagen hinterher. Sie tanzten und lobten den Herrn mit allerlei Instrumenten6,5 Wörtlich: Zypressenhölzern. – Daraus wurden vermutlich Musikinstrumente hergestellt. Oder nach anderen Handschriften: mit ganzer Hingabe und Liedern. – Vgl. 1. Chronik 13,8.: mit Harfen und Lauten, mit Tamburinen, Rasseln und Zimbeln.
6Bei dem Dreschplatz, der einem Mann namens Nachon gehörte, brachen die Rinder plötzlich aus, und der Wagen drohte umzustürzen. Schnell streckte Usa seine Hand aus und hielt die Bundeslade fest.
7Da wurde der Herr sehr zornig über ihn, weil er es gewagt hatte, die Bundeslade zu berühren, und er ließ Usa auf der Stelle tot zu Boden fallen.
8David war entsetzt, dass der Herr ihn so aus dem Leben gerissen hatte. Seitdem heißt der Dreschplatz Perez-Usa (»Entreißen Usas«).
9David bekam Angst vor dem Herrn. »Wie kann ich es jetzt noch wagen, die Bundeslade des Herrn zu mir zu nehmen?«, fragte er sich.
10Er beschloss, sie nicht nach Jerusalem zu bringen, sondern sie im Haus von Obed-Edom, einem Leviten6,10 »einem Leviten« ist ergänzt nach 1. Chronik 16,4‒5. aus Gat, abzustellen.
11Dort blieb sie drei Monate lang.
In dieser Zeit ging es Obed-Edom und seiner ganzen Familie sehr gut, denn der Herr segnete sie.
12Eines Tages berichtete jemand David: »Seit die Bundeslade bei Obed-Edom ist, hat der Herr ihn, seine Familie und all seinen Besitz reich gesegnet.« Da ging David voller Freude zu Obed-Edoms Haus, um die Bundeslade nach Jerusalem zu holen.
13Als die Männer, die sie trugen, die ersten sechs Schritte auf dem Weg nach Jerusalem zurückgelegt hatten, ließ David sie anhalten und opferte dem Herrn einen Stier und ein Mastkalb.
14Als der Zug sich wieder in Bewegung setzte, tanzte David voller Hingabe neben der Bundeslade her, um den Herrn zu loben. Er war nur mit einem leichten Leinenschurz bekleidet, wie ihn sonst die Priester trugen.
15Jubelnd brachten David und alle Israeliten, die ihn begleiteten, die Bundeslade nach Jerusalem, und die Musiker bliesen ihre Hörner.
16Als die Menge in der »Stadt Davids« ankam, schaute Davids Frau Michal, Sauls Tochter, aus dem Fenster. Sie sah, wie der König zu Ehren des Herrn hüpfte und tanzte, und verachtete ihn dafür.
17Man trug die Bundeslade in das Zelt, das David für sie errichtet hatte, und stellte sie auf den vorgesehenen Platz in der Mitte. Dann ließ David dem Herrn Brand- und Friedensopfer darbringen.
18Nach dem Opfer segnete er das Volk im Namen des Herrn, des allmächtigen Gottes.
19Alle Israeliten, Männer und Frauen, erhielten einen Laib Brot, einen Rosinen- und einen Dattelkuchen. Dann machten sie sich auf den Heimweg.
20Auch David ging nach Hause, um seine eigene Familie zu segnen6,20 Oder: zu begrüßen.. Er war noch nicht im Palast, als ihm Michal schon entgegenkam. »Ach, wie würdevoll ist heute der Herr König vor seinem Volk aufgetreten!«, spottete sie. »Bei deiner halb nackten Tanzerei hast du dich vor den Sklavinnen deiner Hofbeamten schamlos entblößt. So etwas tut sonst nur das Gesindel!«
21David erwiderte: »Ich habe dem Herrn zu Ehren getanzt. Er hat deinem Vater und seinen Nachkommen die Herrschaft genommen und sie mir anvertraut. Mich hat er zum König über sein Volk Israel eingesetzt, und ihm zu Ehren will ich auch künftig tanzen.
22Ja, ich wäre sogar bereit, mich noch tiefer zu erniedrigen als heute. Ich will mich selbst für gering halten,6,22 Oder nach der griechischen Übersetzung: Du magst mich für gering halten … aber die Sklavinnen, über die du eben so herablassend gesprochen hast, sie werden mich schätzen und ehren.«
23Michal aber bekam ihr Leben lang keine Kinder.