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König Salomos Regierungszeit und der Bau des Tempels

(Kapitel 1–9)

König Salomo bittet um Weisheit
(1. Könige 3,4‒15)
1Salomo, Davids Sohn, wurde ein bedeutender König. Der Herr, sein Gott, stand ihm bei und ließ seine Macht immer größer werden.
2Eines Tages rief Salomo die führenden Männer Israels zu sich: die Hauptleute und Offiziere, die Richter, die Stammes- und Sippenoberhäupter.
3Er ging mit ihnen zu der Opferstätte nach Gibeon, wo das heilige Zelt stand. Mose, der Diener des Herrn, hatte es einst in der Wüste errichtet, damit das Volk dort Gott begegnen konnte.
4Die Bundeslade hatte David bereits von Kirjat-Jearim nach Jerusalem geholt und sie in ein Zelt gestellt, das er dort für sie errichtet hatte.
5Der bronzene Altar aber, den Bezalel, der Sohn von Uri und Enkel von Hur, gebaut hatte, stand in Gibeon vor dem Zelt des Herrn. Dort versammelten sich Salomo und die Israeliten.
6Dann ließ der König auf dem bronzenen Altar tausend Tiere als Brandopfer verbrennen.
7In der Nacht darauf erschien ihm Gott und sprach zu ihm: »Erbitte von mir, was du willst!«
8Salomo antwortete: »Schon meinem Vater David hast du sehr viel Gutes getan. Und nun hast du mich zu seinem Nachfolger gemacht.
9Du lässt mich ein Volk regieren, das so unzählbar ist wie der Staub auf der Erde. Herr, mein Gott, so bitte ich dich nun, dass du die Zusage erfüllst, die du meinem Vater David gegeben hast!
10Gib mir Weisheit und Verständnis, damit ich dieses Volk richtig führen kann. Denn wie könnte ich sonst ein so großes Volk gerecht regieren?«
11Da sagte Gott zu Salomo: »Ich freue mich, dass du dir nicht großen Besitz, Geld oder Ansehen gewünscht hast, auch nicht den Tod deiner Feinde oder ein langes Leben. Du hast mich um Weisheit und Verständnis gebeten, weil du mein Volk richtig führen willst, über das ich dich zum König eingesetzt habe.
12Du sollst bekommen, worum du mich gebeten hast: Weisheit und Verständnis. Aber ich will dir auch so viel Besitz, Geld und Ansehen geben, wie es kein König vor dir hatte und auch keiner nach dir haben wird.«
13Am nächsten Tag verließ Salomo die Opferstätte in Gibeon, wo das heilige Zelt stand. Er kehrte nach Jerusalem zurück und regierte von dort aus über sein Volk.
Salomos Reichtum und Ansehen
(1. Könige 10,26‒29)
14Salomo besaß 1400 Streitwagen und 12.000 Pferde. Teils brachte er sie in den Städten unter, die er eigens dafür gebaut hatte, teils am königlichen Hof in Jerusalem.
15Silber und Gold waren zu seiner Zeit in Jerusalem so gewöhnlich wie Steine, und das kostbare Zedernholz gab es in so großen Mengen wie das Holz der Maulbeerfeigenbäume im jüdischen Hügelland.
16Salomo kaufte seine Pferde in Ägypten und in Zilizien1,16 Wörtlich: Kuë. – Vermutlich ein Ort in Zilizien (der heutigen Türkei)., wo seine Händler sie abholten und gleich bezahlten.
17Auch Streitwagen kaufte Salomo in Ägypten. Für einen Wagen bezahlte er 600 Silberstücke, für ein Pferd 150 Silberstücke. Seine Händler belieferten auch die Könige der Hetiter und der Syrer.
Die ersten Vorbereitungen für den Tempelbau
(1. Könige 5,15‒32)
18Salomo beschloss, einen Tempel für den Herrn und einen Königspalast zu bauen.